RFID kurz und verständlich erklärt
RFID (Radio Frequency Identification) ist eine Technologie zur berührungslosen Identifikation und Lokalisierung von Objekten mithilfe von Radiofrequenzwellen. Ein RFID-System besteht aus einem Transponder (auch Tag genannt), der an einem Objekt angebracht ist, und einem Lesegerät. Radiofrequenzwellen sind unsichtbare elektromagnetische Wellen, die Informationen durch die Luft übertragen. In unserem Alltag verwenden Radiostationen die gleichen Wellen in unterschiedlichen Frequenzen, um Musik und Stimmen an einen Radioempfänger zu übertragen, wo diese in hörbare Töne umgewandelt werden. Ein RFID-Transponder besteht aus einem Mikrochiop der Daten speichert und einer Antenne, die Funksignale empfängt und sendet. Erhält der Transponder ein Signal von einem Lesegerät, antwortet er automatisch und sendet die gespeicherten Daten zurück an das Lesegerät. |
Passive und aktive RFID-Transponder
Es gibt passive und aktive RFID-Transponder. Der passive Transponder hat keine Batterie
und bezieht seine Energie aus dem Signal des Lesegeräts. Mit dem aktiven RFID-Trnasponder
ist eine kleine Batterie eingebaut, um Signale über eine Entfernungen von bis zu 100 Metern
senden zu können.
Zusammengefasst: RFID ermöglicht die automatische Identifikation und
Nachverfolgung von Objekten durch den Einsatz von Radiofrequenzwellen.
Weiterführende Erläuterungen zu RFID
RFID ist die Abkürzung für Radiofrequenz (RF) und Identifikation (ID). Radiofrequenzen sind elektromagnetische Wellen, die bei vielen im privaten, wie auch in geschäftlichen Bereichen fast täglich genutzt werden. Dazu gehören
- Radiosender im Frequenzereich 88 bis 108 MHz
- Fernsehsender im Frequenzbereich 54 bis 698 MHz
- WLAN im Frequenzbereich 2.4 GHz, 5 GHz
- Mobiltelefone im Frequenzbereich 700 MHz bis 2.6 GHz
- Bluetooth im Frequenzbereich 2.4 GHz
- und RFID im Frequenzbereich 125 kHz bis 960 MHz
Diese Frequenzbereiche werden ausschließlich von Regulierungsbehörden genau festgelegt. Alle oben genannte "Sender" nutzen elektromagnetische Wellen zur Übertragung von Informationen bzw. zur Kommunikation miteinander.
RFID Funktionsweise, Vorteile und Anwendung
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RFID-Tags, auch RFID-Transponder genannt, sind kleine Geräte, die einen Mikrochip und eine Antenne enthalten. Der Mikrochip speichert die eindeutige Kennung des Tags und die Antenne ermöglicht die Kommunikation mit einem RFID-Lesegerät über Funkwellen. Diese Tags können in verschiedenen Formen vorliegen, wie z.B. als Klebeetiketten, Schlüsselanhänger oder sogar implantierte Chips (Tieridentifikation bei Katzen, Hunden, Kaninchen usw.). RFID-Lesegeräte hingegen sind für das Auslesen der auf den RFID-Tags gespeicherten Informationen verantwortlich. Sie bestehen aus einer Antenne, einem Transceiver und einem Decoder. Wenn ein RFID-Tag in die Reichweite der Antenne des Lesegeräts gelangt, schaltet es sich über das Funksignal ein und übermittelt seine eindeutige Kennung an das Lesegerät. Anschließend erfasst das Lesegerät die Informationen und sendet sie zur weiteren Verarbeitung an das Backend-System (Datenverwaltungssystem, Server-System). Im Backend-System werden die gesammelten Daten gespeichert und analysiert. Dabei kann es sich um ein Computersystem oder eine cloudbasierte Plattform handeln, die die RFID-Infrastruktur verwaltet, mit mehreren Lesegeräten kommuniziert und Echtzeit-Tracking- und Datenverwaltungsfunktionen bereitstellt. Durch die Integration der RFID-Technologie in ihre Abläufe können Unternehmen eine bessere Sichtbarkeit, höhere Effizienz und eine bessere Bestandsverwaltung erreichen. |
Einer der Hauptvorteile der RFID-Technologie ist ihre Fähigkeit, mehrere Tags gleichzeitig und ohne Sichtverbindung zu lesen. Im Gegensatz zu Barcodes, bei denen jeder Artikel einzeln gescannt werden muss, können RFID-Lesegeräte Daten von mehreren Tags in ihrer Reichweite gleichzeitig erfassen. Aufgrund dieser Funktion eignet sich RFID besonders für Anwendungen, bei denen eine große Anzahl von Artikeln oder Vermögenswerten verfolgt und verwaltet werden muss.
Die RFID-Technologie wird häufig in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Einzelhandel, Logistik, Gesundheitswesen, Fertigung und Transport. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Abläufe zu rationalisieren, Fehler zu reduzieren, Prozesse zu automatisieren und den Kundenservice zu verbessern.
Frequenzbereiche und Interaktion
Die Interaktion zwischen einem RFID-Lesegerät und einem RFID-Tag basiert auf der Übertragung von Energie und Informationen mittels elektromagnetischer Wellen. Das Lesegerät versorgt den Tag mit Energie, der Tag antwortet durch Modulation des Signals, und beide können Daten austauschen, wobei spezielle Protokolle und Frequenzbereiche verwendet werden.
Nachstehend haben wir die verschiedenen Frequenzbereiche mit deren Funktionsweise, Anwendungsmöglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteile für Sie aufgeführt.
1. Niederfrequenz (LF): 125-134 kHz
Funktionsweise | Energieübertragung: Das Lesegerät sendet ein elektromagnetisches Feld
aus, das vom Tag aufgenommen und in elektrische Energie umgewandelt wird.
Kommunikation: Der Tag moduliert das empfangene Signal und reflektiert es zurück zum Lesegerät (Backscatter-Modulation). |
Speicheraufbau | UID Speicher: Speichert die feste, vom Hersteller vergebene
Identifikationsnummer (32 bis 64 Bits, 4 bis 8 Bytes)
User-Speicher: Sehr kleiner Bereich für benutzerspezifische Daten, oft nur wenige Bytes oder gar nicht vorhanden Lock-Bits: Steuerung der Sperrung von Speicherbereichen, um nachträgliche Änderungen zu verhindern (wenige Bits) LF-RFID-Tags für kurze Reichweiten und hohe Zuverlässigkeit, wie z.B. Zugangskontrollsysteme, Tieridentifikation und Fahrzeugschlüssel. |
Anwendungen | Tieridentifikation: Häufig in Haustier- und Viehkennzeichnung.
Zugangskontrollsysteme: Verwendung in Schlüsselanhängern und Zugangskarten. Robuster gegenüber Umgebungsstörungen, haben aber in der Regel einen geringeren Speicherplatz und eine geringere Datenübertragungsrate im Vergleich zu HF- und UHF-Tags |
Vor- und Nachteile | Vorteile: Gute Leistung in metallischen und feuchten Umgebungen, kostengünstig.
Nachteile: Geringe Reichweite (bis zu 1 Meter), niedrigere Datenübertragungsrate. |
2. Hochfrequenz (HF): 13.56 MHz
Funktionsweise | Energieübertragung: Das Lesegerät erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das der
Tag nutzt, um Energie zu gewinnen.
Kommunikation: Der Tag antwortet durch Modulation des elektromagnetischen Feldes. |
Anwendungen | Bibliotheksmanagement: Bücherkennzeichnung und Ausleihe.
Ticketing: Kontaktlose Fahrkarten und Zutrittskarten. NFC (Near Field Communication): Nutzung in Smartphones für Zahlung und Datenaustausch. Werden häufig in kontaktlosen Karten und Tickets verwendet. |
Speicheraufbau | UID Speicher: Enthält die feste, vom Hersteller vergebene
Identifikationsnummer (4, 7 oder 10 Bytes)
User-Speicher: Flexibler Bereich für benutzerspezifische Daten (64 Bytes bis mehrere Kilobytes) Lock-Bits: Steuerung der Sperrung von Speicherbereichen, um Änderungen zu verhindern (wenige Bits) OTP Speicher: Bereich für einmal beschreibbare Daten, die nicht mehr geändert werden können (wenige Bytes) Dieser Speicheraufbau ist typisch für HF-RFID-Tags und entspricht den globalen Standards, wie z.B. ISO 14443 und ISO 15693 |
Vor- und Nachteile | Vorteile: Mittlere Reichweite (bis zu 1 Meter), moderate Datenübertragungsrate,
weit verbreitet.
Nachteile: Etwas empfindlicher gegenüber metallischen Umgebungen als LF. |
3. Ultrahochfrequenz 1 (UHF): 860-960 MHz
Funktionsweise | Energieübertragung: Das Lesegerät sendet eine UHF-Welle aus, die vom Tag
in elektrische Energie umgewandelt wird.
Kommunikation: Der Tag verwendet Backscatter-Modulation zur Kommunikation. |
Anwendungen | Supply Chain Management: Verfolgung von Waren in der Logistik.
Einzelhandel: Inventarmanagement und Diebstahlschutz. Fahrzeugidentifikation: Mautsysteme und Zugangskontrollen. 868 MHz ist im Rahmen der europäischen Norm EN 300 220 und EN 302 208 für RFID und andere Anwendungen weit verbreitet. |
Speicheraufbau | EPC Speicher: Electronic Product Code zur Identifikation (96-496 Bits)
TID Speicher: Enthält die einzigartige Tag-Identifikationsnummer (32-128 Bits, Read-Only) User-Speicher: Flexibler Speicherbereich für benutzerspezifische Daten (Größe variabel) Reservierter Speicher: Enthält Passwörter zur Tag-Sicherheit (Kill-Passwort und Access-Passwort, jeweils 32 Bits) Der genaue Aufbau kann je nach Hersteller und spezifischem RFID-Tag leicht variieren, aber dieses Schema ist eine standardisierte Struktur für UHF-RFID-Tags gemäß den globalen Standards (z.B. ISO 18000-6C). |
Vor- und Nachteile | Vorteile: Hohe Reichweite (bis zu
10 Meter oder mehr), hohe
Datenübertragungsrate, ermöglicht Massenlesung.
Nachteile: Stärker anfällig für Interferenzen durch Metall und Wasser. |
4. Ultrahochfrequenz 2 (UHF): 2.45 GHz
Funktionsweise | Energieübertragung: Das Lesegerät sendet ein starkes elektromagnetisches
Signal aus, das vom Tag empfangen wird.
Kommunikation: Der Tag moduliert das empfangene Signal und reflektiert es zurück (Backscatter-Modulation). |
Anwendungen | Diese UHF-Tags bei 2.45 GHz werden oft in Anwendungen eingesetzt, die eine höhere Lesereichweite und schnellere Datenübertragung erfordern, wie z.B. in Mautsystemen, Logistik und Zugangskontrollen. Aufgrund der höheren Frequenz können sie Daten über größere Entfernungen hinweg kommunizieren, sind jedoch anfälliger für Störungen durch Metalle und Wasser. |
Speicheraufbau | UID Speicher: Speichert die feste Identifikationsnummer des Tags (32 bis 128 Bits).
User-Speicher: Bereich für benutzerspezifische Daten, oft von wenigen Bytes bis
zu mehreren Kilobytes
EPC Speicher: Speichert den Electronic Product Code zur Produktidentifikation (96 bis 496 Bits) Reserved Speicher: Enthält Passwörter für Sicherheitsfunktionen (Kill- und Access-Passwort, je 32 Bits) TID Speicher: Enthält eine unveränderliche Seriennummer des Tags (32 bis 128 Bits) |
Vor- und Nachteile | Vorteile: Für Spezialanwendungen mit sehr hoher Reichweite
und der Fähigkeit, Flüssigkeiten und Metallgegenstände zu durchdringen
Nachteile: hohe Kosten, größere Empfindlichkeit gegenüber Interferrenzen bei Metall und Flüssigkeiten, hoher Energieverbrauch |
Sicherheit und Gesundheit
Sowohl RFID als auch Radiowellen beim Radiohören verwenden nicht-ionisierende Strahlung, die keine signifikanten Gesundheitsrisiken darstellt. Die von RFID-Systemen und Radiosendern ausgesendeten Leistungsstufen liegen weit unter den Grenzwerten, die als gesundheitsschädlich gelten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass RFID-Systeme und Radiowellen für das Radiohören zwar beide auf elektromagnetischen Wellen basieren, sie jedoch in unterschiedlichen Frequenzbereichen und Leistungsstufen operieren und für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. Beide Technologien sind bei sachgemäßer Verwendung sicher und stellen keine Gesundheitsrisiken dar.
Spezialisierung von MAKRO IDENT
MAKRO IDENT hat sich auf RFID-Lösungen im UHF-Bereich spezialisiert, bietet aber auch HF/NFC-Lösungen an. Diese beiden Frequenzbereiche sind besonders relevant für den Markt, da sie eine ideale Balance zwischen Reichweite, Datenübertragungsrate und Anwendungsflexibilität bieten.
- UHF-RFID (860-960 MHz): UHF-RFID-Lösungen sind besonders beliebt in Anwendungen wie Supply Chain Management, Einzelhandel und Logistik, wo eine hohe Reichweite und die Fähigkeit zur Massenlesung von Tags entscheidend sind. Die hohe Datenübertragungsrate und Reichweite machen UHF-RFID zu einer bevorzugten Wahl für viele industrielle Anwendungen.
- HF/NFC-RFID (13.56 MHz): HF-RFID und NFC sind weit verbreitet in Anwendungen wie Zugangskontrollen, Ticketing und kontaktlosem Bezahlen. Die moderate Reichweite und die weit verbreitete Unterstützung durch Smartphones und andere mobile Geräte machen HF/NFC zu einer flexiblen Lösung für den Verbraucherbereich und industrielle Anwendungen.
RFID-Technologie nutzt verschiedene Frequenzbereiche, um spezifische Anforderungen und Anwendungen optimal abzudecken. MAKRO IDENTs Spezialisierung auf UHF- und HF/NFC-Lösungen reflektiert die Marktnachfrage und die Vielseitigkeit dieser Technologien. Während UHF-RFID für seine hohe Reichweite und Datenrate geschätzt wird, bietet HF/NFC-RFID eine hervorragende Balance zwischen Reichweite und Benutzerfreundlichkeit, insbesondere in Bereichen wie Zugangskontrolle und mobile Kommunikation.
Wenn Sie weitere Fragen haben, dann kontaktieren Sie uns bitte. Gerne helfen wir Ihnen weiter.